Allgemeines
‚Ige‘ oder von seinen Mitgliedern und Opfern auch meist nur ‚der Orden‘ genannt, ist eine Glaubenskultur innerhalb von Ame no Kuni, deren Interesse sich jedoch über die gesamte, bekannte Welt verteilt. Ige wird von vielen als eine Sekte bezeichnet, jedoch trifft die Definition bei jener Gruppierung nicht zu, denn sie versammeln sich nicht um einen Anführer und schotten sich auch nicht ab. Ebenso wenig glauben sie daran, dass die Welt auf ein Ende zusteuert und nur gereinigte Mitglieder dieses Ende überleben. Ige zu definieren ist sehr schwer, am ehesten nähert Ige sich dem, was man als Religion zu verstehen hat.
Niedergelassen haben sie sich in den Katakomben einer alten, nur noch in Ruinen liegenden Burg in Ame no Kuni. Dort praktizieren sie ihren Glauben und nehmen in ihrer Reinheit jeden Interessierten auf und helfen ihren Mitgliedern, aber auch jenen, die es nötig haben. Nächstenliebe und Demut ist eines ihrer höchsten Güter und sie haben in ihrer näheren Umgebung einen guten Ruf, da sie durch ihre Shinobi immer wieder Geld in die Gegend bringen und auf diese Weise nicht nur der Wirtschaft helfen, sondern jene Ryo auch verwenden, um zu helfen. Nur wenige wissen von Iges Methoden, aber auch dann wäre es den Bewohnern in der Gegend egal, denn sie profitieren immerhin davon.
Die Katakomben selbst wirken von außen unscheinbar. Eben oben nur die Ruine. Betritt man jedoch den Untergrund, gelangt man rasch in die doch recht moderne Einrichtung. Ausgebaute Gänge, beheizte Räume, eine Kantine und alles hygienisch. Hier weist nichts darauf hin, dass in den Stockwerken weiter unten geschieht, wo dieser wunderbare Fortschritt eher einem mittelalterlichen Gemäuer weicht. Die Stockwerke sind gefüllt mit Laboren, Zellen und Kerkern. Alles, was man braucht, aber auch mit medizinischen Lazaretten. Ige besitzt einige der besten Iryônin der bekannten Welt, welche sich von ihren Dörfern abgewendet haben – ob freiwillig oder durch die Reinigung spielt kaum eine Rolle. Jene behandeln in den Lazaretten, aber auch in den oberen Stockwerken Kranke. Jene, welche Ige selbst schafft oder jene aus der Umgebung.
Ige ist auch in diesem Gebiet von Ame no Kuni für die meisten Festivitäten verantwortlich, welche sich bei ihrer genauen Ausrichtung sehr gut mit dem buddhistischen Glauben vereinen lässt, welcher auch allgemein vorherrscht. So veranstalten sie jährlich ein O-Bon, das Lichterfest, welches auch im Buddhismus aus ähnlichen Gründen wie den ihren gefeiert wird. Allgemein hat Ige ein sehr hohes Ansehen.
Mitglieder
Uzumaki Fudo [Ehemalig]
Gereinigt
Uzumaki Fudo [Gescheitert]
Yôgan Kyoko [Erfolgreich]
Glaube
Das zentrale Thema Iges ist ihr Glauben. Anders als die meisten Religionen glauben sie an keinen Gott, sondern nur daran, dass es nach dem Tod eine ewige Hölle gibt, auch ‚Jigoku‘ genannt. Sie verehren in dem Sinne die menschliche Seele, welche nach dem Tod büßen muss. Die Jigoku ist dabei in ihrer Vorstellung ein physikalischer Ort, welcher angeblich auch von außen betreten werden kann, während man noch lebt, aber noch nie man hat dieses trichterförmige Gebilde gefunden. In der Jigoku werden Seelen durch Folter von einer der vier Grundsünden gereinigt, welche vorhanden sind. Karma ist hierbei ein großer Begriff. Wer in seinem Leben zu viel schlechtes Karma angesammelt hat, wird im Jigoku unter Qualen von diesem gereinigt. Erst, wenn man selbst von diesem Karma befreit ist, kann man wiedergeboren werden.
Fushinkô 不信仰
Die erste Ebene Jigokus ist die größte und trostloseste. Hier gibt es bis auf eine graue und leblose Einödnis nichts, was einen beschäftigten könnte. Ab und zu ein verdorrter Baum. Irgendwo findet sich auch eine alte Ruine. Aber ansonsten ist hier nichts. Es ist meist nur einen Grad zu kalt, sodass man sich ständig unwohl fühlt, es aber niemals genau definieren kann. Hier erwarten einen keine Qualen, sondern nur Endlosigkeit.
Fushinkō ist die Ebene der Ungläubigen. Wer nicht traditionsbewusst und ehrfürchtig den Tugenden gegenüber gelebt hat, wird eine Ewigkeit auf dieser Ebene verbringen. Es finden sich zumeist nur wenige Sünder hier, denn der Unglaube verbindet sich oft mit den anderen Grundsünden und diese werden zumeist zuerst von der Seele geschnitten. Wenn sich aber hier eine Seele findet, so bleibt sie solange hier, bis sie eingesehen hat, welchen Frevel ihr Denken verkörperte.
Aku 悪
Die zweite Ebene Jigokus ist bereits die erste und einzige Ausnahme zur Struktur der Kreise. Es gibt eine kalte, obere Ebene und eine heiße untere Ebene. Die obere Ebene ist durch eine eisige Schneelandschaft gekennzeichnet, deren Luft mit einem schwachen Gift versehen ist, welches jedoch nach fünfundzwanzig Tagen tödlich ist. Im Zentrum findet sich ein riesiger Berg, der bis zur Decke reicht, welche die Grenze zu Fushinkō markiert. Am Rande gibt es weitere, bis hinauf reichende Felswände, in denen Höhlen eingelassen sind. Man nennt diesen oberen Teil Hyōjō Jigoku – die Eishölle. Tödliche und gefährliche Raubtiere leben hier und jagen alles, was lebt und sterben kann im Gegensatz zu ihnen. Ebenso gibt es so gut wie keine Nahrung innerhalb der Eishölle und der Schnee ist mit dem Gift versetzt, sodass man seinen eigenen Verfall nur beschleunigt. Hier die vollen fünfundzwanzig Tage zu überleben ist unmöglich.
Der untere Teil hingegen wird Shōnetsu Jigoku genannt und wird mit Flammenhölle übersetzt. Dies entspricht am meisten dem Bild der buddhistischen Hölle, welche auch außerhalb des Glaubens der Ige vertreten wird. Seelen werden hier in sengender Hitze gefoltert. Keine Stelle an diesem Ort ist frei von Hitze und Schmerzen. Es gibt keinen Rückzugsort für die zu reinigenden Seelen. Nur kochende Seen, lodernde Schmieden oder flackernde Feuer.
Aku ist die erste Ebene, auf der man die Oni antrifft. Jene Dämonen, welche die Sünder foltern, um sie zu reinigen.
Seelen, die einer grundlosen Bosheit verfallen sind, werden dieser Ebene zugeschrieben. Aku ist für die Monster unter den Menschen. Monster, welche aus reinem Vergnügen oder einem sonderbaren Verlangen töten. Die töten, um des Tötens willen. Solche Menschen sind zu ihren Lebzeiten meist als Psychopathen oder Soziopathen bekannt und landen nach ihrem Tod zunächst in Hyōjō Jigoku. Hier kämpfen sie so lange um ihr Leben, bis ihr Lebenswille langsam gebrochen wird, denn in Aku kann man nicht endgültig sterben. Verliert man sein Leben, erwacht man wieder in der Eishölle, ist körperlich erholt und kann sich von vorne versuchen zu retten. Irgendwann gibt eine Seele jedoch auf und wartet nur noch auf den Tod, der durch alles geschehen kann – auch andere Seelen, die keinen anderen Weg sehen, als ihre Mitgefangenen zu verzehren, um selbst nicht zu verhungern. Tritt dieser Moment ein, erwacht man nach dem Tod nur noch in der Shōnetsu Jigoku, auf der die Qualen weiter gehen, jedoch nun führen die Oni jene aus. Die Seele wird solange gefoltert und an den Tod herangeführt, bis sie vollkommen zerbricht und von ihrer Bosheit endgültig ablässt. Tritt dieser Moment ein, ist der Sünder von seinen Sünden befreit und kann von den Erinnerungen des Leids befreit werden und wiedergeboren werden.
Daizai 大罪
Daizai nennt man den dritten Kreis Jigokus und hierbei handelt es sich um den Ort, an dem die Todsünden entfernt werden. Deswegen ist Daizai auch in sieben Abschnitte geteilt und jeder ist einer der sieben Todsünden zugeteilt. Es ist, als würde man sieben verschiedene Orte nach einander betreten, sollte man einmal die Ebene umrunden.
Der Bereich der
Wollust ist ein Baum, auf dem je nach Geschlecht und Präferenz des Sündigers eine anziehende Person sitzt, welche sie begehren und unbedingt erreichen wollen. Auf den Weg dorthin jedoch befinden sich Dornenbüsche, durch die sie laufen müssen, um jene Person zu erreichen und sich ständig selbst verletzen. Die Oni ziehen die Seelen regelmäßig zurück, sodass sie ihren Weg von vorne beginnen müssen.
Neben der Wollust befindet sich der
Neid. Hier werden die Augen der Sündiger mit Illusionen belegt, sodass sie die Körper der anderen als etwas sehen, was sie beneiden und ihnen wegnehmen wollen, egal auf welche Wiese. Man greift sich in diesem Fall gegenseitig an und zerstört sich so.
Weiter im Kreis findet man den
Hochmut. Jener wird direkt bekämpft, indem man die arroganten Seelen ständig in Situationen verfallen lässt, welche ihren Stolz auslösen und lassen sie scheitern. Meist stehen ihnen die Oni gegenüber in verwandelter Form und verhindern, dass sie Erfolg haben. Ihr Stolz wird Stück für Stück zerstört.
Der vierte Abschnitt ist die
Völlrei. Hier kochen die Oni Teile der Körper der Seelen und geben ihnen sich selbst zum Essen. Die Körperteile wachsen wieder nach, indem Oni jene Verwundeten behandeln, nur damit man immer wieder diese Prozedur durchmachen kann.
Neben der Völlerei findet man die
Gier. Hier werden Hände und Füße von gierigen Menschen in einem Mörser zermalmt und wie bei der Völlerei danach wiederhergestellt, nur damit man es wiederholen kann.
Gefolgt wird dieser Bezirk von der
Trägheit. Die Seelen versteinern in dieser Ebene und man foltert sie mit Schmerzen. Die Tatsache, dass sie nicht einmal schreien oder blinzeln können, soll ihre Sünde vollkommen zerschmettern und einen Drang erwecken, der Trägheit entgegensteht.
Als letztes kommt die Sünde, welche in Daizai am meisten vernichtet wird. Der
Zorn. Wie bei der Trägheit wird auch ihr nach klassischen Methoden, demnach alle, die einen einfallen, gefoltert. Solange, bis der Betroffene keine Wut mehr verspüren kann, weil es sich dieser leid ist.
Wichtig auf der dritten Ebene ist, dass niemand sterben darf, denn sonst, so heißt es, sind alle Bemühungen nichtig. Hier geht es darum, dem Verstand nur wenig Pausen zu gönnen und wenig Erlösung und der Tod ist auf Daizai eine solche Erlösung.
Haishin 背信
Haishin ist wohl die Ebene, welche die wenigsten, körperlichen Qualen auslöst. Hier geht es vor allem um Erkenntnisse. Und so besteht Haishin optisch aus nichts mehr, als langen Gängen mit Kerkerzellen. Mehr nicht. In jenen Zellen sind die Opfer angekettet und entkleidet. Alleine und einsam. Sich selbst überlassen. Die Oni ziehen hier ihre Runden und interagieren kaum mit den Sündern. Haishin ist ein Selbstläufer.
Denn innerhalb der Zellen werden die Seelen zunächst in absolute Finsternis geworfen. Monate oder auch Jahre vergehen in dieser Dunkelheit. Sie hören nichts, sehen nichts, fühlen nichts. Alles an ihnen soll abstumpfen. Nur danach lechzten, Reize zu bekommen. Danach flehen, endlich etwas zu sehen oder zu hören.
Und wenn sie es tun, dann ist es der Grund, wieso sie hier sind. Ihr Verrat. Haishin bestraft die Verräter. Jene, die Liebende oder Freunde hintergangen haben. Man schlüpft nach der endlosen Dunkelheit in die Rolle derer, die man Verraten hat und erlebt ihre Emotionen. Ihre Gefühle. Die Folgen des Verrates. Zwischendurch landet man wieder in der Finsternis, ehe man wieder den Verrat erlebt. Solange, bis man einsieht, was man falsch gemacht hat. Bis die verräterischen Gedanken von der Seele gewaschen sind.
Reinigung durch Ige
Ige glaubt an Jigoku. Sie sind der Meinung, dass jede Seele nach ihren Tod dort hin gelangen könnte, wenn man eine dieser vier Sünden begangen hat. Wer also nicht Ige angehörig ist, wird wohl in Fushinkō enden. Aber das ist in ihren Augen nicht schlimm, denn es ist nur ein kurzer Aufenthalt, wenn man einen offenen Geist hat und so brauchen Ungläubige ihren Gedanken nicht folgen. Nein. Ige hat ein anderes Ziel. Sie wollen jene Seelen, die zu ihren Lebzeiten eindeutig nur schlechtes Karma aufgebaut haben, reinigen. Ihnen die Sünden nehmen, welche sie später nach Jigoku bringen werden und ihnen so die Hölle nicht nur ersparen, sondern beweisen, dass man auch im Leben büßen kann und nach dem Tod nur die Wiedergeburt erfährt. Sie wollen die verdorbenen vor viel Leid retten, denn Ige ist sich sicher, dass ihre Methoden weniger Zeit brauchen und somit die Seelen kürzer zu leiden haben.
Und so empfindet Ige die Folter Jigokus nach. Menschen, die der Bosheit verfallen sind, werden in ein Genjutsu gesperrt, welches die Zeit innerhalb erhöht und ihnen eine genaue Kopie von Aku vorgaukelt. Jene, die sich den Todsünden verschrieben haben, werden aufwendig gefoltert und durch Iryôjutsu versorgt, jedoch meist nur sehr schlecht, da die Narben sie immer an ihre Folter erinnern soll, damit es auch einen Langzeiteffekt gibt. Dabei reinigen sie nicht nur die Personen von ihren Sünden, sondern treiben Charaktereigenschaften dahingehend meist vollkommen aus. Verräter werden ebenfalls mit aufwendigen Genjutsu behandelt, um ihnen ihren Verrat vor Augen zu führen.
Dadurch, dass Ige bereits viele Menschen auf diese Weise wirklich bekehrt haben, haben sich ihnen viele dieser Person angeschlossen. Sie arbeiten für den Orden, führen sein Handeln fort oder erledigen Missionen, dessen Gewinn sie mit dem Orden teilen. Über die Jahre hat sich so eine große und eingespielte Mannschaft aufgebaut. Nur wenige kehren dem Orden nach der Reinigung den Rücken zu, denn sie empfinden Dankbarkeit.